Ich bin dann mal ins Vollformat Lager gewechselt…
nach über 20 Jahren zufriedenem APS-C Lager
Ein Workshopteilnehmer war vor gar nicht all zu langer Zeit ein mal etwas irritiert… weil ich „nur“ eine Canon 80D zum Fotografieren verwendet habe, schließlich stand er ja da vor mir mit seiner Canon 5DMarkIV im Vollformat…
Meine Antwort auf diese Frage war… „Und doch stehst du nun hier bei mir im Studio und machst einen Workshop bei mir…“ 😉 Mehr musste dazu nicht gesagt werden!
weiter gehts unten…
Ich bin damals vor über 20 Jahren von Minolta zu Canon gewechselt. Warum ausgerechnet Canon? Weil Canon die ersten gewesen sind, die eine für normal sterblichen „erschwingliche“ DSLR Kamera herausgebracht haben, erschwinglich heißt dabei so um die 1000 Euro! So einfach kanns gehen…
Das war damals die 300D. Im Laufe der Zeit sind viele verschieden APS-C Format Bodys dazu gekommen, nach der 300D ging es weiter mit einer 450D/5D/7D und eben die schon oben erwähnte 80D zu guter Letzt…
Und all diese Bodys existieren und vor allem funktionieren auch noch! Ein Plus für Canon wie ich finde!
Ich gehöre auch nicht zu der Sorte Fotografen die ihr Equipment sonderlich pflegen oder gar regelmäßig reinigen. Vor dem Shooting mal kurz über die Linse gepustet und los gehts… Kameras sind für mich ein Arbeitsgerät und sie müssen schnell ersetzbar sein, ich möchte mich nicht „finanziell“ ruinieren wenn mir da mal ein Body für 3/4/5000 Euro einfach mal runter fällt… Was zum Glück noch nie vorgekommen ist! Mal schnell auf Holz klopfen…
Nachdem Canon in Bezug auf DSLM Kameras in den letzten Jahren ja eher geschwächelt hat habe ich schon angefangen mal leise zu Sony zu schielen aber um mit meinem System zu Sony zu wechseln hätte ich für den Anfang erst ein mal 10 000 Euro investieren müssen und das war es mir dann auch nicht wert, also kam als kleiner Kompromiss die 80D in mein Regal, da die damaligen Canon Bodys auch nicht wirklich meinen Anforderungen genügt hätten, natürlich immer im vergleich zum Preis-Nutzen Verhältnis gesehen!
Aber nun, ist es soweit, Canon hat mal wieder vieles richtig gemacht und letztes Jahr die R5/R6 herausgebracht. Nach gründlicher Recherche meinerseits stellte sich schnell heraus das die R6 meinen Anforderungen vollkommen genügt, zumal Canon viele Funktionen, insbesondere den Autofocus 1:1 von der R5 in die R6 übernommen hat. Also habe ich mir nun die R6 zugelegt und bin somit nun auch im Vollformat angekommen.
Einen eigentlich kleinen aber für mich doch recht großen Wermutstropfen hat das ganze aber! Canon war der Meinung Nutzer der R6 könnten auf einen Winkelsucher verzichten und hat demzufolge die Möglichkeit, einen Winkelsucher an der R6 anzubringen einfach mal weggelassen, für mich eigentlich ein NoGO aber in diesen sauren Apfel muss ich jetzt erst ein mal beißen, bis ich vielleicht selber eine Möglichkeit gefunden habe, meinen viel geliebten Winkelsucher auch an der R6 verwenden zu können. Falls es jemanden Interessiert warum ein Winkelsucher für mich so wichtig ist, kann er das gerne in den Kommentaren schreiben und ich werde antworten. Meine Workshop Teilnehmer werden aber sicherlich wissen wovon ich rede! 😉
Mein erstes Shooting mit der R6 liegt nun auch schon hinter mir und ich war auch schon in voller Vorfreude auf den hochgelobten ach so imposanten Autofocus der R5 bzw. R6! Gesichtserkennung/Augenerkennung Überragend, besser als Sony, überaus treffsicher, findet das Auge selbst bei schwierigem Licht, mit Mütze oder Helm, ob im Schatten oder nicht…
Naaajaa… Mein erster Eindruck war da eher etwas enttäuschend wenn nicht sogar etwas sehr verwundernd! Der Autofocus der Canon R6, egal ob mit Servo AF oder Nicht, Augenerkennung ein oder aus hatte eine geschätzte Trefferrate von vielleicht 80%
Oftmals musste ich mit der Hand das Gesicht auswählen. Dabei war die Shootingsituation mehr als optimal für den Autofocus.
Aber anstatt auf die Augen zu Fokussieren hat der Autofocus in vielen Fällen auf die Brust des Models fokussiert anstatt auf eines der gut sichtbaren Augen. Als Objektiv kam übrigens das Canon EF 24-105m 4L mit Adapter zum Einsatz aber auch daran dürfte es eigentlich nicht liegen, den dem Adapter wird in der Kombination eine 100% Kompatibilität zugesprochen!
Bei einem anderem Testshooting mit einer GH5Mark2 ebenfalls mit eingeschaltetem Augen AF war die Trefferquote nahezu bei 100% obwohl der Kamera eigentlich ein etwas schlechterer AF im Vergleich zur Canon R5/R6 zugesprochen wird.
Fairer Weise muss man aber auch sagen das das Einstellungsmenü an der Canon R6 speziell für den Autofocus sehr Umfangreich ist, bis auf einige wenige logische Einstellungen habe ich daran aber nichts verändert und in diesem Zustand würde ich doch erwarten das bei einer so simplen Sache wie der Studiofotografie, der Autofocus auch im default Modus bestens funktionieren sollte.
Ich werde nun also noch ein wenig recherchieren wo der Fehler nun liegt, bei mir oder bei Canon… aber immerhin, der Tier-Erkennungs-Autofocus soll ja bestens funktionieren, und wenn gar nichts hilft wechsle ich eben das Genre 😉
Achso übrigens, das Foto ist natürlich noch mit der 80D APS-C entstanden… ich melde mich hier wieder, wenn ich brauchbare Ergebnisse mit der Canon R6 erreicht habe! 😀
und wie gesagt, bei Fragen oder Anregungen könnt ihr gerne die Kommentarfunktion auf meiner Seite nutzen!